Die Kupferspeicherkrankheit ist eine bei anderen Hunderassen schon lange bekannte erbliche Erkrankung. Inzwischen ist auch bekannt, dass sie Labradore betreffen kann. Aus diesem Grund habe ich einen (KI generierten đ„°) Podcast erstellt, der den aktuellen Stand der Forschung zusammenfasst.
Wer noch mehr wissen möchte und dazu lesen möchte, den verweise ich gerne auf einen Artikel auf der Homepage von Leni Niehof-Oellers.
Der Podcast umfasst nicht alle Details des Themenkomplexes (credits an Wibke Gindler! đ), sondern liefert einen ersten Ăberblick. Weiter Details zur Vererbung etc. finden sich in der FAQ unten.
Der Podcast ist als Experiment zu sehen und ich wĂŒrde mich ĂŒber Feedback ( greenfallow@gmx.de ) freuen, um so einschĂ€tzen zu können, ob diese Art der Wissensvermittlung fĂŒr andere von Interesse ist.
Genotyp-Risiko-Matrix fĂŒr Kupferakkumulatoin bei Labrador Retrievern
ATP7B | ATP7A | Risiko fĂŒr KupferÂÂakkumulation | Bemerkung |
---|---|---|---|
CT/CT | beliebig | Sehr hoch | Alle CT/CT Hunde in Studien erkrankten; ATP7A bietet nur minimalen Schutz. |
n/CT | Wildtyp | Erhöht | Kein ATP7A-Schutz vorhanden. |
n/CT | Mutiert | MĂ€Ăig erhöht | ATP7A-Mutation reduziert Risiko leicht. |
n/n | Wildtyp | Gering | Niedrigstes Risiko, aber Erkrankung nicht ausgeschlossen. |
n/n | Mutiert | Gering | Ohne ATP7B-Mutation kein schĂŒtzender Effekt; bei sehr kupferarmer ErnĂ€hrung theoretisch Kupfermangel-Risiko. |
FAQ zur Kupfer-assoziierten Hepatopathie (CAH) beim Labrador Retriever
1. Was ist Kupfer-assoziierte Hepatopathie (CAH) und warum ist sie fĂŒr Labradore wichtig?
Die CAH ist eine Lebererkrankung, bei der sich ĂŒbermĂ€Ăig Kupfer in der Leber anreichert. Man kann sich die Leber als Filter vorstellen: sammelt sich zu viel Kupfer an, âverstopftâ der Filter â es kommt zu chronischen EntzĂŒndungen, Zelluntergang und letztlich zu schweren LeberschĂ€den bis hin zum Tod. Beim gesunden Hund liegen die Kupferwerte < 400 mg/kg Trockengewicht; bei erkrankten Labradoren wurden Werte bis 10 000 mg/kg gemessen.
2. Was bedeutet die AbkĂŒrzung âCTâ bei einem Gentest fĂŒr meinen Labrador?
âCTâ bezeichnet eine bestimmte Mutation (ATP7B:p.Arg1453Gln) im ATP7B-Gen, das fĂŒr den Kupferstoffwechsel essenziell ist.
- n/n (Wildtyp): zwei normale Genkopien â geringes Risiko, aber CAH ist nicht ausgeschlossen.
- n/CT (heterozygot): eine normale und eine mutierte Kopie â erhöhtes Risiko.
- CT/CT (homozygot): zwei mutierte Kopien â sehr hohes Risiko; Studien zeigen fast immer pathologische Kupferansammlungen.
3. Welche Gene sind an der CAH beteiligt und wie wirken sie sich aus?
- ATP7B â Haupt-Risikofaktor: Variante wirkt additiv; mehr Kopien â höheres Risiko. Doch fast die HĂ€lfte der erkrankten Hunde trĂ€gt die Variante gar nicht.
- ATP7A â möglicher AbschwĂ€cher: X-chromosomal; Effekt gilt als sehr gering.
- RETN â unklare Rolle: widersprĂŒchliche Studienergebnisse.
- Gesamtbild: Bekannte Varianten erklĂ€ren nur â 12 % der erblichen Veranlagung â es mĂŒssen weitere, noch unbekannte Gene beteiligt sein.
4. Welche Rolle spielt die ErnÀhrung?
ErnĂ€hrung hat groĂen Einfluss: Hohe Kupferaufnahme (Futter, Wasser) fördert die Erkrankung. Kupferarmes, zinkreiches Futter kann die Darmaufnahme von Kupfer hemmen â oft normalisieren sich damit die Leberkupferwerte.
5. Wie wird CAH diagnostiziert? Reicht ein Gentest aus?
Nein. Der Gentest zeigt nur das Risiko. Einzige sichere Diagnose ist die histologische Untersuchung einer Leberbiopsie. Blut-Leberwerte können unterstĂŒtzen, sind aber nicht beweisend.
6. Was sollte ich als ZĂŒchter beachten?
- Gentests nutzen: ATP7B & ATP7A vor Zuchteinsatz testen.
- Risikoverpaarungen meiden: keine Paarung zweier n/CT- oder CT/CT-Tiere.
- Umgang mit TrÀgern:
- CT/CT (reinerbig): sehr hohes Risiko; besonders bei HĂŒndinnen Paarung gut abwĂ€gen.
- n/CT (mischerbig): nur mit ATP7B-freien Partnern (n/n) verpaaren.